Ö-Rundfahrt der Frauen in Langenlois

Was macht man bei Regen, Sturm und Kälte? Genau, Radrennen fahren, weil trainieren macht bei diesem Wetter keinen Spaß. So entschied ich mich, doch eher kurzfristig aufgrund der sehr netten persönlichen Einladung von Organisator Günter Kanzler, mit meinem Team BTC City Ljabljana bei der Ö-Rundfahrt der Frauen, ein 3-Tages-Rennen mit vier Etappen, von 16. bis 18.Mai zu starten.

Die Auftaktetappe startete am Freitagnachmittag. Aufgrund des schlechten Wetters wurde die flache Etappe von 3 auf 2 Runden verkürzt. Trotz zahlreicher Attacken und Ausreißversuche konnte sich keine Fahrerin vom Feld absetzten und so endete diese in einem Massensprint. Auf den letzten Kilometern bereiteten wir als Team den Sprint für unsere Sprinterin Mia vor, wobei ich sie noch bis zur 300m Marke brachte, und sie schließlich auf den 1. Platz spurtete und ich den 6. Platz belegte.

Am Samstagmorgen wurde das Einzelzeitfahren über 17,2 km ausgetragen. Nach der Kursbesichtigung war mir allerdings klar, dass das nicht meine Strecke sein wird, da sie doch zeitweise sehr verwinkelt war, und der Regen seinen Teil dazu beitrug. Außerdem war die Strecke nicht gesperrt, wodurch die Sicherheit der Fahrerinnen nicht gewährleistet war. Nach dem ersten Kilometer merkte ich wie meine Muskulatur aufgrund der Kälte zumachte und die nassen Kurven passierte ich mit viel zu viel Respekt. Am Ende reichte es aber doch mit einer Zeit von 23:36 bzw. einem Schnitt von 43,7 km/h für den Sieg, jedoch nur mit 8 Sekunden Vorsprung auf die technisch viel besser fahrende Jacqueline Hahn. Die Drittplatzierte hatte aber schon einen Zeitabstand von 49 Sekunden. So durfte ich mir nach der 2. Etappe das Pinke Trikot überstreifen.

Am Abend folgte mit einem Bergsprint die 3. Etappe. Mein Team leistete super Arbeit, und brachte mich sicher zum Beginn des Berges. Hier habe ich gleich von Beginn das Tempo erhöht mit der Hoffnung das Feld zu zerreißen. Da der Berg aber doch ziemlich flach war, konnten viele Fahrerinnen folgen. Auf den letzten 500 m bevor es flache wurde, attackierte die Polin Brzezna-Bentkowska und nur Reta Trotman konnte ihr folgen. Ich konnte mich in diesem Moment nicht überwinden, um den Anschluss zu halten und befand mich so in einer 13-köpfigen Verfolgergruppe. Den Sprint unserer Gruppe gewann Jacky, gefolgt von meiner Wenigkeit. Mit dem 4. Platz konnte ich allerdings die Führung im Gesamtklassement bzw. das Pinke Trikot verteidigen.

Die Rundfahrt endete mit der Königsetappe am Sonntagvormittag, die sich besonders spannend gestaltete, da unter den Top-10 Fahrerinnen aus 7 verschiedenen Teams vertreten waren. Ich konzentrierte mich vorallem auf die starken Bergfahrerinnen Brzezna-Bentkowska und Trotman, und folgte ihren Attacken am Berg. Obwohl wir einen kurzen Vorsprung herausfahren konnten, wurden wir im Flachstück bald wieder eingeholt. Es gab noch viele Attacken und Ausreißversuche der dahinter liegenden Fahrerinnen und Mannschaften, doch fiel die Entscheidung erst in der letzten nassen und schmierigen Abfahrt. Hier machte ich jedoch den entscheidenden taktischen Fehler und fuhr zu weit hinten im Feld in die Abfahrt und es ging ein Loch auf, weshalb ich nur als 10. mit einem Zeitrückstand von 7 Sekunden auf Jacqueline Hahn die Ziellinie überquerte. Damit musste ich den Gesamtsieg an Jacky abgeben, konnte mich aber dennoch über den 2. Gesamtrang freuen. Im ersten Moment habe ich mich doch sehr über diesen Fehler geärgert, aber besser ich machen so einen Fehler bei einem derartigen Rennen als bei einem UCI-Rennen, wo ich dann um UCI-Punkte kommen würde.

 

Insgesamt war es dann doch ein gutes Training bei diesem abartigen Aprilwetter im Mai. Und immerhin haben wir einen Rot-Weiß-Rot-Doppelsieg gelandet, was zeigt, dass wir Österreicherinnen auch gut im internationalen Vergleich mithalten können. Liegt wahrscheinlich am coolen Trainingslager auf GC im Jänner, dass wir gemeinsam absolviert haben ;-) Außerdem gönne ich Jacky den Sieg wirklich, auch wenn ich natürlich lieber selbst ganz oben stehen würde.

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