Nach einem verregneten Schwedenaufenthalt im letzten Jahr hat sich Schweden diesmal mit viel Sonnenschein von seiner schönsten Seite präsentiert. Und unsere Teamzeitfahr-Performance konnte sich
auch sehen lassen, denn mit einem 7. Platz haben wir alle Erwartungen übertroffen.
Nachdem ich eigentlich bis zur letzten Minute nicht gewusst habe, ob ich mit meinen Verletzungen zum Weltcup nach Schweden reisen soll, wurde mir die Entscheidung dahingehend abgenommen, dass
mich mein sturzbedingt ohnehin schon dezimiertes Team für das Teamzeitfahren brauchte. So ging es am Mittwoch von Wien über Brüssel nach Göteburg. Am Mittwoch absolvierten wir unser erstes
Teamzeitfahrtraining und legten die Renntaktik fest. Da wir nur noch zu fünft waren (normalerweise starten 6 Fahrerinnen, jedoch musste unsere 6. Fahrerin aufgrund von Knochenbrüchen ihre Saison
frühzeitig beenden) und eine Fahrerin schon beim Training um den Anschluss kämpfte wurde beschlossen, dass wir nur zu viert in die Führungsarbeit gehen und die 5. Fahrerin nur hinten mitfährt.
Wenn man also bedenkt, dass wir sozusagen zu viert gegen 6er Teams fahren mussten, waren auch unsere Erwartungen nicht allzu groß. Am Freitag war es dann soweit. Die Renntaktik wurde umgesetzt
und es lief insgesamt recht gut, wobei ich persönlich richtig zu kämpfen hatte, denn diese Belastung war nach einer Woche verletzungsbedingter Pause ein richtiger Schock für meinen Körper.
Aufgrund der Rippenprellungen hatte ich mit der Luft zu kämpfen und auch die Auflage der offenen Ellbogen auf dem Lenker war alles andere als angenehm. Kurz gesagt, es war eine richtige Quälerei.
Aber immerhin sind wir mit dem 7. Platz im TTT Weltcup belohnt worden, wobei wir unglaubliche 4 Minuten schneller waren als im Vorjahr. Die Freude im Team war riesig. Für mich jedoch etwas
enttäuschend war die Tatsache, dass ich mit einem kleinen Loch als 5. über die Ziellinie fuhr und damit bestraft wurde, dass ich somit keine UCI-Punkte (für die Olympiaqualifikation) bekam. Tja,
wenn man kein Glück hat, dann kommt auch noch Pech hinzu...
Beim Weltcuprennen am Sonntag ging es bei mir primär darum wieder in den Rennrhythmus zu kommen und wieder Vertrauen im Frauenpeloton zu finden. Das Straßenrennen führte uns zunächst über eine große 56 km Runde mit 2 km Strade Bianchi (unasphaltierte Schotterstraße) und weitere 7 kleine technische 11 km Runden rund um Vargarda. Nach zahlreichen Stürzen zu Beginn des Rennens hatte ich aber wirklich Probleme Vertrauen zu finden. Und so kam es, dass ich im entscheidenden Moment auch nicht gut positioniert war und somit die 1. Gruppe verpasste und in der 2. Gruppe das Rennen beendete. Schade, denn die Beine fühlten sich nun doch wieder recht gut an.
Nachdem der August nun nicht wirklich mein Glücksmonat war blicke ich jetzt mit Vorfreude auf den September, wo noch ein Zeitfahren in Frankreich als Generalprobe für das WM-Zeitfahren in Richmond Ende September stattfindet. Nachdem ich nach meiner Pause nun gut ausgerastet bin, werde ich die nächsten 3 Wochen gut trainieren, und dann sehen was noch möglich ist. Morgen Montag geht es dann endlich wieder nach Hause.
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