Frankreich war eine Reise wert

Rennen fahren in Frankreich ist immer aufregend, denn irgendetwas Außergewöhnliches passiert immer. Ich denke an Autopannen, schwere Stürze, aber auch super Rennergebnisse. Dieses Mal kann ich von einer spannenden Anreise erzählen und von guten Rennen, dank meiner sehr guten Form, die mir schließlich die Olympiaqualifikation sichern.

 

 

Nach meinem Höhentrainingslager ging es gleich am nächsten Tag mit dem Auto nach Frankreich. Ursprünglich wäre der Plan gewesen, dass ich mit dem Zug nach Laibach fahre und von dort mit meinen Teamkolleginnen weiter nach Venedig fahre, um von dort nach Nantes zu fliegen. Dies wäre für mich jedoch ein zeitlich unverhältnismäßig hoher Aufwand gewesen, weshalb ich freiwillig eine 18-stündige Anreise mit dem Auto in Kauf genommen habe. Und das war genau die richtige Entscheidung, denn genau an meinem Reisetag war die Westbahnstrecke aufgrund eines Zugunfalls stundenlang gesperrt und der Flug meiner Teamkolleginnen hatte 2 Stunden Verspätung aufgrund des Streiks in Frankreich. Aufgrund des Streiks hatten auch so gut wie alle Tankstellen gesperrt und wir sind gerade noch mit dem letzten Tropfen Sprit ins Hotel gekommen. Nach den Reisestrapazen war ich aber dann einfach nur mal froh überhaupt das Hotel erreicht zu haben.

Am Freitag stand dann das erste Rennen La Classique Morbihan, ein Eintagesrennen der Kategorie 1 am Programm. Nach einer 80 km hügeligen Anfahrt, wo schon fleißig attackiert wurde, folgten 3 Schlussrunden mit einem 3-km Anstieg. Da ich unter anderem für meine Teamkollegin Eugenia arbeitete, folgte ich in den Schlussrunden jeder Attacke. In der letzten Runde folgte am Schlussanstieg eine Attacke der nächsten und ich konnte in Bergauf-Sprint den 6. Platz einfahren und noch einmal wertvolle Punkte für Olympia sichern. Eugenia konnte noch auf den 4.Platz sprinten und Polona erreichte den 9. Platz, womit wir ein starkes Teamergebnis einfahren konnte. Ich fühlte mich extrem stark, was mich sehr zuversichtlich für meine nächsten Rennen stimmt.

Am Samstag folgte bereits um 9:00 Uhr der Start zum Grand Prix de Plumelec, wo wir zunächst auf 5 großen Runden und dann auf 5 kleinen Runden den besagten 3-km Berg zu absolvieren hatten. Ich fuhr an diesem Tag eine sehr aktives Rennen, war nahezu in jeder Attacke vertreten und fühlte mich wieder sehr stark. Leider hatte ich kein Glück und alle Ausreisversuche wurden wieder gestellt. Im Sprint wurde ich leider von einer litauischen Fahrerin (die bereits wegen Doping gesperrt war) in den Seitengraben gedrängt und verlor somit meine gute Position und konnte nur noch auf den 15. Platz sprinten. Für mich zählte an diesem Tag aber weniger das Ergebnis, als vielmehr das Wissen, dass mein Training zielführend war, und ich mich auf einem sehr guten Weg in Richtung Olympia befinde. Und zudem waren diese Rennen ja eigentlich nur als Abschluss meines Trainingsblockes gedacht. Am allerwichtigste ist aber, dass mir das Rennen fahren wieder richtig viel Spaß macht, ich die Angst im Peloton wieder verloren, und auch in den Abfahrten wieder Sicherheit gefunden habe.

Jetzt werde ich ein paar Tage radtechnisch herausnehmen, und stattdessen die angestaute Arbeit im Büro abarbeiten. Nächstes Wochenende ist noch einmal rennfrei bevor es dann wieder richtig losgeht. 

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